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Kuala Lumpur

Dieses Jahr sollte es Malaysia werden. “True Asia”, Multikulti, usw. Wir hatten uns auf West-Malaysia geeinigt, weil Susi schon mal auf Borneo war und wollten ganz grob eine Schleife im Uhrzeigersinn ziehen, über Kuala Lumpur, Pangkor, Penang, Langkawi, die Perhentian Islands und dann Taman Negara/Cameron Highlands als Abschluss. Melaka hatten wir uns noch als “Puffer” vorgehalten um noch ein Ausweichziel zu haben, falls wir irgendwo früher als geplant wieder los wollten.

05.03. Frankfurt

Emirates

Emirates


Es geht los. Da wir abends um acht fliegen bringt uns Susis Mutter mit dem Auto hin, der Checkin geht rasend schnell und bevor wir uns versehen, ist schon Boarding angesagt. Wir fliegen mit den Emirates, ein Schnäppchen für 600€ pro Nase. Der Service ist OK, der Sitzabstand auch soweit, das Catering mit Lamm Curry und Chicken Black Beans sowie das Bordprogramm mit ca. 100 Filmen, ebenso vielen Serien, Channels und ein paar Hörbüchern spitze. Tangled (Rapunzel), Inception, Avatar, Predators, uvm. You name it – they have it.

06.03. Dubai/Kuala Lumpur

Nach sechs Stunden Flug und 5000 km landen wir in Dubai, wo wir ein paar Stunden Aufenthalt haben. Nichts Spektakuläres, aber immerhin eine Menge liegenähnlicher Sitzgelegenheiten, auf denen es sich prima entspannen lässt. Bemerkenswert auch der McArab (bei welcher Kette wohl?), eine Art Pita mit leckerer Fleischfüllung – schade, dass es sowas nicht in Deutschland gibt.

Kuala Lumpur

Kuala Lumpur


Dann weitere sechs Stunden weiter nach Kuala Lumpur. Dort am Taxi-Counter ein Ticket geholt (ui, knapp 20€) und los zu unserem Hotel. Im Taxi läuft Club-Music und der Taxifahrer quatscht permanent per Funk mit seinen Kollegen und hat mächtig Spaß. Das “Citrus” ist Mittelklasse, nüchtern, sauber, funktional mit Pool für ca. 40€/Nacht mit Kühlschrank, TV, Klima und Frühstück. Wir sind im 10. Stock, aber leider auf der falschen Seite, die City mit den Petronas Towers ist auf der anderen … Da es in KL schon spät am Abend ist, machen wir uns sofort auf den Weg und essen beim Straßenchinesen um’s Eck: Ong Lai in der Jalan Raja Laut. Sehr geile Sache, Dicke Nudeln mit Seafood und Leber(!), Reisnudeln mit Sellerie und Garnelen, dazu zwei (oder waren es vier?) “Tiger Beer”. Knapp 15€, wobei das Bier teurer ist, als das Essen. Noch kurz um den Block zum Orientieren, einen der stets präsenten Seven/Eleven Läden aufgesucht, die grundsätzlich 24h geöffnet haben und mit Freude eine Flasche Thai Song für 5€ und ein paar Dosen Cola mitgenommen. Dann aber ab ins Bett, wir sind hundemüde.

07.03. Kuala Lumpur

Fernsehturm

Fernsehturm


Erst mal an den Pool, der liegt im Schatten, 2. Stock, aber gar nicht so schlecht, wenn man die regelmäßig vorbeifahrende Monorail mit ihrem Geklapper ignorieren kann. Da ich mir im Schatten blauäuigerweise den Sonnenschutz spare, ziehe ich mir direkt am ersten Tag um ein Haar noch nen Sonnenbrand zu – viel hat nicht mehr gefehlt. Mittags nehmen wir uns ein Taxi an die Petronas-Towers über’s Hotel und zahlen für den albernen Kilometer ca. 5€ – eine Frechheit. Ich hab nicht genügend deutsches Geld dabei und kann den Fahrer immerhin überreden, sich mit 6$ zufrieden zu geben. Die Türme sind schon echt beeindruckend, aber da Montag ist, kann man nicht hoch und der Petronas Science Park ist leider auch geschlossen. Die Mall ist wie alle modernen Malls riesig groß mit dem üblichen Markenangebot und absolut westlichen Preisen und für uns komplett unspektakulär – auch der Food Court im 2. Stock ist aus unserer Sicht eher gruselig.

Rain

Rain


Da es spontan und kräftig zu regnen anfängt (wir werden uns dran gewöhnen) beschließen wir das KL Aquarium zu besuchen. Sehr schön gemacht und wirklich geeignet um die regnerische Phase zu überbrücken. Anschließend laufen wir zum Megara Tower (Fernsehturm), fahren auch mit dem kostenlosen Shuttle bis direkt zum Turm, entschließen uns aber, da es immer noch sehr diesig ist, nicht hoch zu fahren und das lieber am Ende des Urlaubs zu machen. Den Rückweg machen wir zu Fuß durch den Negeri Park(?), ein hübsches, kleines Stück Regenwald mitten in KL, der an diesem Tag komplett verlassen ist.

Wir laufen Richtung Chinatown und finden es sogar ohne Probleme. Natürlich kann man in diese Fake-Market-Meile nicht einen Meter hineinlaufen ohne von dutzenden Schleppern und Verkäufern zugetextet zu werden. “Buy Watch, DVD, Belt, T-Shirt ….”. Ich brauche ohnehin noch ne Sonnenbrille und bekomme eine “Oakley” für stolze 160 Ringgit (ca 40€) angeboten. Eigentlich müsste ich ihm jetzt eine runterhauen und weitergehen, aber ich lasse mich auf die Feilscherei ein und bekomme sie am Schluß für knapp 10€. Immer noch viel zu viel … aber egal. Wir kaufen später noch einen Gürtel, meiner ist mürb und eine Sonnenbrille für Susi (die hat ja nur zwei dabei) für je 5€ und am Straßenstand leckere Barbecue-Garnelen-Spießchen, die wir mit zwei Tiger Bier herunterspülen.

Claypot

Claypot


Zum Abendessen gönnen wir uns “Claypot”, gebratener Reis im Tontopf über Holzkohle gegart mit Muscheln und Garnelen, sowie zwei weitere Tiger Beer für knapp 17€. Für einen asiatischen Straßenstand stolz, aber extrem lecker. Zwischendurch tauchen immer mal wieder Bettelmönche auf, die bei einer kleinen Spende Glücksarmbändchen aus Wollfäden verteilen. Als Verdauungsspaziergang wollen wir zum Hotel zurücklaufen und mit den Petronas Towers als Orientierung sollte das ja kein Problem sein. Nach einer Stunde haben wir den richtigen Winkel und ungefähr die richtige Entfernung, haben uns jedoch in einer schlecht beleuchteten Gegend völlig verfranst. Also doch Taxi … der Fahrer ist völlig entgeistert: Was wir denn als Touristen um diese Zeit in dieser Gegend machen. Das wäre das Junkie- und Rotlichtviertel und nicht mal die Einheimischen gehen hier Nachts hin. Na prima. Winkel und Entfernung zu den Towers stimmten zwar, leider waren wir jedoch auf der falschen Seite gelandet … um 11:00 sind wir ziemlich K.O. im Hotel und schlafen auch schnell ein.

08.03. Kuala Lumpur – Pangkor

Chow Kit Market

Chow Kit Market


Heute Chow Kit Market – der ist nur ein paar hundert Meter vom Hotel entfernt und SO mag ich Malaysia. Hunderte von verschiedenen Händlern mit Gemüse, Obst, Fisch, Fleisch, Haushaltsgegenständen, Gewürzen, sogar ein Zahnzieher (den wir Dussel aus Scheu leider nicht fotografiert haben). Wir essen zum Frühstück leckere Curry-Chicken-Pancakes (Murtabak), entdecken, dass wir hier für den Heimweg auch Claypots kaufen können und machen uns gegen Mittag glücklich auf den Weg zum Hotel. Susi legt sich an den Pool und ich gehe zum indische Friseur. Der kann sein Handwerk, schneidet Spitze und massiert zum Schluß den Nacken und entspannt die Halswirbel mit kurzem, ruckartigen Drehen des Kopfes. Das kracht fürchterlich, ist aber erstaunlicherweise gar nicht unangenehm.

Um 14:30 geht unser Bus nach Lumut. Das Taxi vom Hotel kostet trotz kurzer Strecke mal wieder 5€, die Bus Station sei nicht Pudu Raya, sondern eine andere und als ich mich beim Taxifahrer in scherzhaftem Ton über den Preis beschwere, erklärt er uns “Hotel price – no Taxameter”. Aha, interessant …

Wir kommen auf die Minute pünktlich, der Bus fährt sofort los und wir haben einen nagelneuen Super VIP, sogar mit Kino (Narnia). Und so reisen wir die 4h nach Lumut sehr entpannt für 5€ pro Nase. Dort schnelles Umsteigen in die Fähre nach Pangkor und sofort mit dem Taxi nach Teluk Nipah. Klasse. Mit uns fährt ein junger Japaner, der uns freudenstrahlend erzählt er wäre auch schon in Deutschland gewesen. “River Rhine-Tour, Cologne, Mainz, Frankfurt, Heidelberg, Lothenbulg”

Flora

Flora


Teluk Nipah – ui, hier ist aber der Hund begraben. Kein Mensch auf der Straße – wo sind die rollenden Büsche? Das Hornbill Resort will 30€ pro Nacht, aber deren Sea View ist leider durch Bauarbeiten von zwei häßlichen Betonklötzen direkt am Strand beeinträchtigt, bzw. nicht mehr vorhanden. Handeln will der Kollege trotz Nebensaison auch nicht. Also gehen wir für 20€ ins “Flora” eine traumhaft gepflegte und saubere kleine Anlage in der 2. Reihe. Top.

Abendessen bei “Daddy’s” – tolle Makrele fast ohne Gräten und “Dancing Prawns” satt … dazu zwei Bier und zwei Cocktails für 27€ nicht ganz billig, aber durchaus angemessen.

09.03. Pangkor

Beach

Beach


In der Nacht regnet es satt. Wir schlafen bis 10:00 und frühstücken typisch malaysisch mit “Nasi Lemak”, Reis mit scharfer Soße, Nüssen und kleinen getrockneten Fischchen (Ikan Bilis). Gewöhnungsbedürftig. Dann ab an den schneeweißen Strand. Zum schnorcheln ist es zu trübe, aber das Wasser hat angenehme Badewannentemperatur. Mittags essen wir Tom Yam Soup und Tom Yam Mee, fast dasselbe, nur beim Einen mehr “Soup” und beim Anderen mehr Nudeln … witzig wird’s dann beim Preis, Soup 6RM (1,50€), Nudeln 4,50RM (1,10€) … *g* Wir machen im Resort ein Mittagsschläfchen und werden von lautem “Gehupe” geweckt. Vor unserem Resort lassen sich Dutzende von Nashornvögeln von den Einheimischen füttern. Die Viecher sind so zahm, dass man bis auf nen halben Meter ran kommt. Witzig.

Hornbill

Hornbill


Abends nehmen wir ein Taxi an die Jetty, gehen ein bisschen shoppen und wollen beim “berühmten” Chinesen Yen Li Seafood essen. Der hat aber scheinbar zu oder Ruhetag, also nehemn wir auf gut Glück den Nächsten und obwohl der keine Preise auf der Karte hat werden wir nicht enttäuscht: Claypot Prawns für 16RM und Satay-Fish für 26RM. Eine echte Offenbarung. Abends lesen wir noch lange auf der Veranda (völlig ohne Moskitos) und gehen spät ins Bett.

10.03. Pangkor – Penang

Wir frühstücken im “Purnam Resort” – lausig. Gewürze kennen die hier nicht, und Rührei so ganz ohne Salz und Pfeffer ist wirklich nix für uns. Dann lieber Trockenfisch. Wir gehen noch mal an den Strand und schwimmen die knapp 300m zur kleinen Robinson-Insel. An den Strand wollen wir wg. der vielen wirklich langstachligen Seeigel nicht, also wieder zurück und erst mal ausruhen. Wir packen und holen uns an der Jetty frittierte Chicken-Teilchen und gebackene Süßkartoffel für 5RM. Der Sitzabstand auf der Fähre ist lausig eng, das Abteil mal wieder auf Frischfleischtransport runtergekühlt und wir sind froh, dass es nicht so lange dauert. Um 14:30 sind wir am Busbahnhof und merken, dass der nächste Bus erst um 16:30 geht. Toll. So richtig Hunger haben wir keinen, trinken aber an den Ständen ne frische Kokosnuss. Überall auf den Tischen stehen kleine Stövchen mit Teekessel … dachten wir … bis wir bemerkten, dass dies die Stelle zum Fingerwaschen nach dem Essen mit der Hand ist, und die vermeintlichen “Stövchen” Schmutzwasserbehälter sind.

Schulbus

Schulbus


Busfahrt, Fähre und Taxi sind unspektakulär, die Star Lodge in Georgetown hat nur noch ein Zimmer (55RM), das ist zwar pieksauber, hat aber Jugendherbergscharme und Susi findet, es riecht ein wenig unangenehm, also ziehen wir weiter ins Cathay Hotel. Tolles altes Kolonialgebäude und der Großvater an der Rezeption ist ein echtes Original. Das Zimmer ist ein wenig runtergewohnt, hat TV, AC und riecht besser. Ich bin von Sauberkeit und Zustand nicht so wirklich begeistert, kann aber damit leben, also nehmen wir es. Leider nimmt das “Original” die Fernbedienung für die Klimaanlage wieder mit – “we only have one” – ich justiere nochmal schnell auf 21 Grad und niedrige Drehzahl, trotzdem wird es in der Nacht etwas kühl. Ich finde noch eine Ameisenstraße mit winzigen, roten Ameisen mitten durch’s Zimmer, die sich aber mit Autan prima auflösen lässt.

Da es schon dunkel ist, essen wir im “Red Garden” genau gegenüber. Prawn Biryani und Penang Laksa in witziger Atmosphäre mit dutzenden Essensständen jeglicher Geschmacksrichtung, dazu Livemusik im malaysischen Stil. Die Kellner sind auf Umsatz getrimmt – kein Wunder, ein Bier kostet so viel wie zwei Essen – und schenken permanent nach bzw. fragen ob man nicht schon mal ein frisches haben will. Eigentlich wollten wir nochmal auf den Nachtmarkt, aber der scheint Nachts verwaist zu sein, also holen wir noch ein dutzend Satay-Spießchen und beschließen den Abend.

11.03. Penang, Georgetown

Tiger Beer

Tiger Beer


Heute wollen wir mal eine kleine Städtetour machen. Wir frühstücken im empfohlenen “Vegetarian Restaurant”, gegenüber der Polizeistation, und sind schwer begeistert. Es gibt wie so oft ein kleines Buffet und wir häufen uns alles Mögliche auf den Teller, das meiste davon ziemlich “spicy” und zahlen am Schluß incl. “Kopi” 10 RM (2,50€). Wir bummeln die Lebuh Chulia hinunter bis an die Fähre, dann nach Norden Richtung Uhrturm und Fort Cornwallis (das allerdings nicht wirklich einen Besuch wert ist), wo ich mir am Straßenstand einen Tee hole und zurück Richtung Cathay Hotel. Hübsche kleine Häuschen, hin und wieder ein Tempel, aber naja … “Weltkulturerbe”? Da es mal wieder regnet kehren wir beim Chinesen ein, der leckere fritierte Meeresfrüchte mit scharfer Soße serviert, ich stocke für 5€ meine Urlaubsbibliothek auf und dann machen wir erst mal Siesta, weil Susi es mit dem Kreislauf hat.

Kröten Laksa

Kröten Laksa


Abends machen wir endlich mal eine Rikschafahrt zum Gurney Drive – und landen beim Chinesen, weil uns das malaysische Menü heute irgend wie nicht zusagt. Wir schlemmen Satay, Nudeln, Huhn, Bier und ich kann endlich mal Frosch, bzw. Kröte probieren. Interessante Erfahrung, aber nicht unbedingt ein kulinarisches Highlight, das Gericht als solches ist lecker, nur die Kröte hat eine Konsistenz irgendwo zwischen Huhn und dem weichen Fett unter der Schweinekruste, also eher gewöhnungsbedürftig.

Dann lassen wir uns noch dazu hinreißen, ins “Stärker” Brauhaus zu gehen, wo ein Deutscher in Malaysia vernünftiges Bier braut. Das Bier ist OK, die Preise exorbitant, der Laden knallvoll, die Klimaanlage auf Vollast. Wir frieren, obwohl wir im Freien sitzen und schalten die Klima in unserem Bereich einfach mal ab. Dann mit dem Taxi zurück, und als wir im Hotel sind vermisse ich meine Kamera. Shit. Die ist mir wohl im Taxi aus der Hosentasche gerutscht – kurz vorher hab ich noch Bilder gemacht. Natürlich haben wir keine Taxinummer und es gibt dutzende von Taxifirmen – keine Chance. Wir nehmen noch ein Frustbier im Red Garden und gehen für unsere Verhältnisse früh ins Bett.

12.03. Penang – Langkawi

Straßenszene

Straßenszene


Schon ist die erste Woche fast wie im Flug vergangen. Wir frühstücken Nasi Goreng und Meow Chow irgendwas. Ich schau schon mal nach ner neuen Kamera: Nikon Coolpix für 600RM oder Canon für 400RM? Aber ich warte besser bis Langkawi, da ist ja Duty-Free Zone. Checkout und Taxi an die Fähre. Der Bus nach Alor Star fährt sofort und dort nehmen wir uns ein Taxi nach Kuala Kedah – von dort fährt die Fähre nach Langkavi, die erfreulich flott unterwegs ist. Am Terminal kaufe ich eine Olympus VG-140, die akzeptable Fotos macht, die Auswahl ist jedoch überschaubar. Wir lassen uns mit dem Taxi an den Pentai Tengah zu Charlies Resort bringen und sind etwas enttäuscht: Die Anlage ist runtergewohnt, von Meerblick keine Spur und das für 120RM (30€) – das geht bestimmt besser. Wir sind ein bisschen müde und genervt, trödeln ein bisschen am (sehr schönen) Strand rum, essen was beim Thai und laufen noch ein bisschen die Straße entlang, dann reicht es uns für heute.

13.03. Langkawi

Langkawi Beach

Langkawi Beach


Wir frühstücken Roti Canai, einen dünnen Teigfladen, der beim Backen in Art des Blätterteigs übereinandergefaltet wird, aber nicht so bröselig ist und mit Currysoße ziemlich genial schmeckt, checken bei Charlie aus und lassen uns an den Pantai Tengah fahren. Blöderweise ist “Public Holiday” und so gut wie alles ausgebucht. Aber nur so gut wie – wir fahren unser altes Modell, Susi bleibt mit den Koffern und einem kühlen Getränk sitzen und ich gehe Klinken putzen. Bingo. Das Sandy Resort hat noch eine A-Frame-Hütte direkt am Strand. Zwar für stolze 40€, aber mit LCD Flatscreen, CNN, Külschrank (warum sagen die eigentlich alle “Mini-Bar” dazu?), schicker Ausstattung und blitzsauber. Das ist es mir wert und wir genießen einen toll entspannten Nachmittag am Strand mit einem spekakulären Sonnenuntergang.

Inder

Inder


Für den Abend haben wir uns einen tollen Inder ausgesucht, der – wie wir feststellen – auch arabische Gerichte anzubieten hat. Also genießen wir Chicken Masala, arabischem Salat, Mixed Grill, Garlic Naan, Rajta, Bier und Lassi. Am Nebentisch sitzen zwei Deutsche, unter anderem eine witzige Tätowiererin aus Pforzheim, die auch schon kreuz und quer in Asien unterwegs war und ein paar interessante und amüsante Stories aus Nepal und Kambodscha zum Besten gibt. Wir lassen diesen durch und durch entspannten Tag bei einem Cocktail an der Strandbar ausklingen und amüsieren uns über die rabenschwarzen Katzen-Drillinge vor unserer Hütte.

14.03. Langkawi

Langkawi Beach

Langkawi Beach


Wir stehen um 9:30 auf – viel zu spät für das ohnehin recht dürftige Frühstück – das magere Buffet ist leergeräumt, für einen Kaffee reicht es gerade noch. Wir entspannen uns am Strand, so lange die Sonne noch moderat unterwegs ist. Plötzlich fallen neben uns sechs Chinesen ein und machen es sich lautstark auf den Liegen gemütlich. Wir können uns das Lachen kaum verkneifen: Eine etwas größere Chinesin, aufdrapiert wie eine Manga-Prinzessin, mit rosa Bikini, einer gigantischen Sonnenbrille und rosa Chiffonschal, den sie permanent wie einen Schleier auf dem Kopf trägt. Die Andere bekommt sofort den Spitznamen “Der rosa Hai”: Klein, etwas kräftiger, mit schwarzem Röckchen, rosa Sportoberteil, rosa Latexbademütze und passender Schwimmbrille. Zum Schießen. Da Susi gerne noch Island-Hopping machen möchte, buche ich noch spontan ne Tour für den Nachmittag, die Skybridge verschieben wir auf den nächsten Tag.

Kleine Diebe

Kleine Diebe


Mittags wollen wir zur Water World, weil da ein Geldautomat und ein Duty Free Laden ist. Auf dem Weg grillt jemand Hähnchenteile auf einem Barbecue-Grill aus einem halben Ölfass – die Location für’s Mittagessen ist klar, Chicken und Fish Barbeque mit Kokos-Mango-Salat können wir einfach nicht ignorieren. Um 14:00 geht’s los zur Inseltour. Ganz schöne Massenveranstaltung: Mit netten Taxibooten geht es im 15min Takt zu drei Stationen.
– Pulau Dayan Bunting, die Insel des schwangeren Mädchens; Das Baden im Süßwassersee, der aus einer eingestürzten Limestone-Höhle entstand, soll angeblich die Empfängnis fördern. Das Wasser ist angenehm frisch, und wir sehen ein paar Affen, die den Touristen ziemlich dreist an die Wäsche, respektive mitgebrachten Lebensmittel gehen. Auf der Weiterfahrt zeigt uns der Bootsführer noch eine Bergkette, die wie eine liegende, schwangere Frau aussehen soll. Mein Kommentar, es könnte auch ein Mann mit Bierbauch sein, löst großes Gelächter aus.

Seeadler

Seeadler


– Dann weiter zum Seeadler füttern. Sicherlich umstritten und grenzwertig, dennoch toll, die großen Vögel mal so nahe zu sehen.
– Die letzte Station ist eine Badeinsel, hier soll man sich noch ne Stunde am Strand entspannen. Jetzt gibt es auch ein paar Getränke, die mangels Strom jedoch nur mäßig kalt sind. Sonst ist es – von den Menschenmassen abgesehen – eher unspektakulär. Auch hier klauen die Affen alles, was nicht bewacht und festgehalten wird. Susi schnorchelt ein bisschen und ich vertreibe mir die Zeit um an einigen Einsiedlerkrebschen mal die Makrofunktion meiner neuen Kamera zu testen. Empfehlung: Buch mitnehmen.

Abends nehmen wir das Barbeque direkt gegenüber dem Sandy-Resort und werden nicht enttäuscht. Fish & Chicken-Barbeque, Salat und Bier. Wir buchen den Transfer auf die Perhentians als Komplettpaket, weil wir keine Lust haben, das Genudel Taxi – Fähre – Bus – Taxi – Fähre in Einzelhäpppchen selbst zu organisieren. Wir lassen auch gleich checken, ob bei “Mama’s”, unserem bevorzugten Resort noch Zimmer frei sind und erfahren erstaunt, dass es noch geschlossen ist und erst nächsten Monat wieder öffnet. Der Kollege im Travel-Office überlegt sogar, ob das was mit dem Tsunami zu tun hat, die Inseln wären ja schon weit draußen und macht uns so nervös, dass wir nochmal anrufen und uns vergewissern. Großes Gelächter am anderen Ende: “Don’t worry my friend, everything is just fine, were just doing some renovations on the chalets.” Puh, da sind wir aber beruhigt…

Dann noch einen Absacker-Cocktail in einer völlig verlassenen aber stylishen Bar an der Hauptstraße – und plötzlich bekommen wir einen “Sangria” auf’s Haus, der Barkeeper will mal was Neues ausprobieren und fragt uns nach unserer Meinung. Leider darf Susi ihren nicht trinken, weil Grenadine drin ist, das Zeug ist aber durchaus lecker und wir geben unser OK für zukünftigen Ausschank.

15.03. Langkawi – Kuala Perlis – Jerteh

Fähre

Fähre


Halbzeit. Es ist total diesig, regnet in Strömen … Mist, heute wollten wir doch auf die Sky Bridge – jetzt rächt sich, wenn man sowas nicht zeitnah bei gutem Wetter macht. Wir frühstücken, gehen noch ein bisschen shoppen und nen Cocktail am Strand trinken und um 15:00 kommt unser Taxi und holt uns ab. An der Jetty noch Sonnenmilch und Mückenmittel kaufen – keine Ahnung, wie die Versorgung auf den Perhentians so ist. Dann mit der Fähre nach Kuala Perlis – man hatte uns am Abend im Travel Office überzeugt, dass das “besser” ist, als die Fähre nach Alor Star zu nehmen. Ein total verschlafenens Nest, wir holen uns einen Burger am Straßenstand, der erstaunlicherweise total lecker ist und überlegen, wo wir unsere Koffer die nächsten drei Stunden bunkern. Ein Polizeiposten in der Nähe scheint eine gute Wahl zu sein, wir fragen, aber die Kollegen sind wenig willig. Als ich jedoch Anstalten mache, unsere Koffer an einem nahe gelegenen Laternenpfahl festzuketten, werden sie plötzlich aktiv, verhandeln mit den Essensständen und wir dürfen unsere Koffer plötzlich dort festketten.

Kuala Perlis

Kuala Perlis


In der Nähe gibt es allerdings wenig Spannendes zu entdecken. Mehrere große, völlig unpersönliche Seafood Restaurants an der Promenande und eine riesige, tja, sollte wohl mal ne Kulturhalle oder so etwas werden, jedenfalls ist das Ding fast völlig verlassen nur zwei schlecht besuchte Restaurants fristen dort ihr Dasein. Ob’s dran liegt, dass das Ding “Koma Laut” heisst, wissen wir nicht, aber da ist definitiv nix los. Wir holen uns auf dem Rückweg noch ein paar Spießchen und bei unseren netten Kofferwächtern noch was zu trinken und schaffen es gerade noch, den Busbahnhof zu erreichen bevor die Hölle losbricht. Monsoonregen vom Feinsten, die Straße ist binnen Sekunden unter Wasser, dann setzt der Wind ein und treibt den Regen fast waagrecht in die Wartehalle, die zum Glück groß genug ist, dass wir ausweichen können.

Dann kommt unser Bus und wir haben angenehm geräumige Plätze hinten am Notausgang, der Bus ist fast leer. Hatte der Knabe im Travel-Office nicht was von ausgebucht gesagt? Wir fahren los und landen mit dem ersten Zwischenstopp in … Alor Star. Ach schau an … dann doch … *grrrr*. Jetzt wird’s auch plötzlich ungemütlich, es wird knallvoll und wir werden belehrt, dass es Sitzplatnummern gibt und wir gaz hinten auf den letzten Plätzen sitzen – die haben nur leider keine Liegesitzfunktion und wir sind 8h durch die Nacht unterwegs. Na toll. Zu allem Überfluß ist das Ding butterweich gefedert und so bricht bei dem Gejuckel bei Susi nach knapp 4h die Reisekrankheit aus. Unsere Tüten sind schnell alle und wir müssen bei den Sitznachbarn um Nachschub betteln. Wasser ist auch alle und irgendwann halten wir endlich mal irgendwo an, wo es eine Toilette gibt. Da gibt’s jedoch auch kein Wasser aus der Flasche, also bestelle ich Tee, für den ich erfreulicherweise nicht mal was bezahlen soll. Irgendwann werden wir bei Regen an einer Tankstelle in Jerteh abgesetzt, wo zum Glück schon ein Taxi auf uns wartet, was uns zur Jetty nach Kuala Besut bringt.

16.03. Kuala Besut – Perhentian Pulau Kecil

Wir sind mal wieder viel zu früh (5:00) … die Fähre geht erst in 3h. Da hier ausser einem Nachtbüro nix offen hat, versuchen wir ein bisschen zu schlafen. Ich wollte ja noch Geld holen, weil es auf den Perhentians wohl keinen ATM gibt, hier ist aber auch weit und breit keiner zu finden. Angeblich macht die Bank um sieben erst auf … und um Punkt sieben werde ich prompt geweckt, ein Mopedfahrer steht bereit, der mich für 10RM zu Bank fahren will. Der ATM nimmt aber blöderweise keine EC Karte und meinen Visa hat keine PIN-Option. Super. Scheinbar hat man Mitleid mit uns, da die Fahrt plötzlich nur noch 5RM kosten soll – klar hat der Fahrer kein Wechselgeld und ich nur noch 4RM einstecken. Damit gibt er sich jedoch vorerst zufrieden und ich gebe ihm den einen Ringgit später.

Irgendwann geht es endlich los, wir werden mit großem logistischen hin und her auf irgendwelche Boote verteilt, sollen nochmal aussteigen (alles mit Koffern, versteht sich) und landen irgendwann endlich in “unserem” Boot – ganz alleine. Dafür haben wir drei(!) Bootsführer und scheinbar einen Lehrling an Bord, die alle trotz des miesen Wetters und den rabenschwarzen Wolken über dem Meer prächtig gelaunt sind. Die Boote sind offen, fassen ca 12-14 Personen, haben alle zwei kräftige 200PS Außenborder und eine Persenning als Sonnen/Regendach. Da ich irgendwo schon mal gelesen hatte, dass die Überfahrt gerne mal etwas rauher wird, haben wir zum Glück sicherheitshalber alle empfindlichen Geräte und Papiere in meinem wasserdichten Sack verstaut. Nichts hätte uns auf das vorbereiten können, was nun folgen sollte.

Wir fahren los, die Welt ist noch in Ordnung, ok, es nieselt leicht und das Meer ist rabenschwarz, aber die Mannschaft ist gut gelaunt und die wissen ja hoffentlich was sie tun. Bei vierhundert PS macht auch die Bootsfahrt richtig Spaß – zumindest am Anfang. Irgendwann stellen wir nämlich fest, dass die Jungs nach SICHT navigieren und die ist heute nun wirklich nicht berauschend – WTF? Hat sich die Erfindung des Kompasses oder gar des GPS noch nicht bis Malaysia herungesprochen? Und so steht der Lotse mit federnden Knien mitten im Boot, schaut abwechselnd zurück zum Festland und in die graue Suppe und gibt dem Bootsführer mit sanften Handzeichen die Richtung vor: mehr rechts, mehr links … und irgendwann müssen die Jungs eisehen, dass sie sich verfranst haben. Also fangen sie an, große Spiralen zu fahren – irgendwo muss doch ‘ne Insel sein. Mittlerweile regnet es in Strömen – bei 400PS waagrecht statt senkrecht – und wir sind bis auf die Knochen durchnäßt, der Wind pfeift uns um die Ohren und wir tragen die Sonnenbrillen und Tücher um den Kopf, damit uns der Regen nicht so ins Gesicht peitscht und auf den Koffern sammeln sich die Wasserpfützen. Dem Lehrling ist das Lachen auch schon vergangen, er hat vor 10min von seinem Chef auch ne Rettungsweste bekommen und begreift wohl gerade, dass das nicht mehr ganz so witzig ist. In ca. 500m Entfernung sehe ich eine Boje und nehme mir fest vor, dass das unser Ziel ist, wenn was schief geht. Irgendwann, nach ner gefühlten Stunde taucht aus der Suppe ein winziges Inselchen auf, dass die Kollegen offensichtlich kennen und mit deutlich entspannterer Miene den Kurs wechseln. Wir sind da.

Regenwald

Regenwald


Stellt sich die spannende Frage – erst mal irgendwo unterstellen und abtrockenen oder Zähne zusammenbeißen und sich zum Resort durchkämpfen? Wir entscheiden uns für Augen zu und durch und verlängern unsere Odyssee noch ein bisschen – mit den Koffern über 50m nassen Strand und 10min über einen teils gepflasteten Urwaldpfad auf die andere Seite. Hier ist Krieg – der Strand ist die reinste Müllhalde: Autoreifen, Kanister, Badeschlappen, Dutzende von Flaschen und Pappbechern. Ein Anblick zum umdrehen und heimfahren. Wir erreichen das “Mata Hari” eine – zumindest in vorderen Teil – recht gepflegte Anlage und werden von interessanten Leuten begrüßt: Ein alter Mann mit Turban und orange lackierten Nägeln, der wohl irgendwann auf Goa mal auf nem Trip hängengeblieben ist und ein kleiner, braungebrannter Kerl mit langen Rastalocken, oben ohne und einer Hose auf halb acht, die ein prächtiges Bauarbeiterdekolleté erkennen lässt und ihm sofort den Spitznamen “Häuptling Ärschchen” einbringt. Wir bekommen eine nette kleine Hütte direkt neben dem Restaurant im vorderen Teil und können so erst mal raus aus den nassen Klamotten, duschen, und einen Happen essen. Als wir größere Gerichte bestellen, werden wir jedoch ein wenig seltsam angeschaut und stellen erschrocken fest, dass wir total aus der Zeit sind und es ja erst halb zehn ist …

Mata Hari

Mata Hari


Wir sind noch ein bisschen groggy von der Busfahrt (ich hab wenigstens zum Teil geschlafen) und legen uns erst nochmal hin – bei dem Regen hat man ohnehin nicht viel Wahl. Als ich aufwache sehe ich den ersten freilaufenden Waran meines Lebens – ohne Schwanz etwa Dackelgröße – und erkunde erst einmal den Strand (es hat mittlerweile aufgehört zu regnen) und schaue mal, was es sonst noch so an freien und bezahlbaren Unterkünften gibt. Ui, schon 17:00 – ich wecke Susi und wir laufen ‘ne Runde. “Mohsins Chalets” sieht cool aus, ist den Hang hoch gebaut mit einem tollen Blick auf den Strand und das Meer und der Owner/Manager “Man” ist total witzig drauf.

Wir essen total lecker am Strand im “Meeting Point”, Spicy Fish, Prawns Lemongrass, Gemüse in Kokosmilch, Knoblauchtoast. Dann ab an die Strandbar mit Rum, Cola, brennenden Konservendosen, Feuertänzern und House. Sehr geil, nur ein wenig frisch abends, deswegen halten wir heute nicht so lange aus, quatschen und lesen noch ein bisschen auf der total moskitofreien Veranda.

17.03. Pulau Kecil

Mohsins

Mohsins


Erst mal sichten wir “Chipmunks” vor unserer Veranda, dann über den Berg zum Coral Beach mit einer weiteren Waran-Sichtung – diesmal aber nur ein kleiner. Frühstück mit Roti. Alle komplett verpeilt hier, der Kaffee kommt ohne Milch, das zweite Roti fehlt, dann kommt das “falsche” und zum Schluß verrechnen sie sich noch um 4RM zu ihren Ungunsten – bei soviel Planlosigkeit muss ich sie aber da auch nicht mehr drauf hinweisen. Wir schauen uns hier auch noch ein paar Unterkünfte an, landen aber schließlich doch bei “Mohsins”. Der hat zwar sein Fan-Zimmer schon vermietet, aber wir bekommen ein tolles AC-Zimmer ganz oben am Hang für 110RM. Bis ich da die Koffer oben habe bin ich zwar fertig mit der Welt, aber der prachtvolle Ausblick entschädigt für Einiges. Erst mal duschen und Siesta, wir sind ja schließlich im Urlaub. Dann ein bisschen Strand und Abends wieder Essen im Meeting Point (Squid Malay, Tom Yam) und Bar.

In unserer Anlage wimmelt es von riesengroßen Spinnennetzen mit ca. handgroßen, schlanken Spinnen, die richtig fies aussehen – später erfahre ich über Google, dass es sich um völlig harmlose Seidenspinnen handelt, deren Netze so stabil sind, dass man damit sogar schon kleine Fische gefangen hat und Vögel sich nicht an die Spinnen trauen.

18.03. Pulau Kecil

Seidenspinnen

Seidenspinnen


Eigentlich wollten wir hier unseren Open Water Diver nachholen, den wir vorletztes Jahr auf Ko Tao wg. meines Armbruchs abbrechen mussten, aber Susi traut ihren Ohren nicht und so belassen wir es bei einer Schnorcheltour. Man karrt uns per Boot zu abgesperrten Arealen, wo schon ein Dutzend anderer Boote voller Chinesen liegen. Da die scheinbar alle nicht gescheit schwimmen können, werden die einfach mit Rettungsweste “ausgesetzt” und so verpasst man vor lauter signalrot fast die knallbunten Fische, von denen es hier hunderte gibt. An der nächsten Station sehe ich sogar einen kleinen Riffhai (Blacktip, ca. 1m) und Kofferfische, Trompetenfische uvm.

Der nächste Stop ist – zunächst völlig unverständlich – mitten zwischen den Inseln. Bis wir merken, dass es hier gerade mal 3-5m tief ist und hier riesige Karettschildkröten leben. Die sind fast einen Meter lang und haben einen Kopf, so groß wie eine Männerfaust. Ein tolles Gefühl, ihnen zuzuschauen, wie sie schwerelos durchs Wasser gleiten und zum Luftholen an die Wasseroberfläche kommen. Bis mir der Kragen platzt, weil zwei dämlich gickelnde Chinesinnen in ihren blöden roten Westen das arme Vieh an den Hinterflossen festhalten, als es wieder abtauchen will. Die sind ziemlich schockiert, als ich sie zusammenbrülle und ihnen drohe, ihnen die Westen abzunehmen. Keine Ahnung, ob die mich verstanden haben, aber die Message scheint angekommen zu sein und sie paddeln verschreckt zurück zu ihrem Boot.

Meeting Point

Meeting Point


Das Mittagessen ist eher lau und auch danach passiert nicht mehr viel, der Stopp am “Leuchtturm” ist ziemlich anstrengend, weil hier ‘ne kräftige Strömung herrscht und der “Romantic Beach” ist nix mehr zum schnorcheln, weil das Wasser hier total trüb ist. Dementsprechend versucht eine deutsche Touristin noch, erst mit dem Bootsführer, später mit dem Strandshop über eine “Zusatzstation” zu verhandeln, da wir auch ein wenig früh fertig waren. Natürlich geht das aus wie das Hornberger Schießen und ausser ein paar Ausreden und höflichenm Lächeln erreicht sie gar nichts.

Abends Essen im – richtig – Meeting Point. Rice Paprik und Fish Malay Curry – wie immer genial.

Nachts ist im Nebenzimmer plötzlich Panik angesagt … das junge, französische Pärchen neben uns hat irgendein Insektenproblem – wahrscheinlich so ne Riesenspinne. Sie steht panisch auf der Veranda, er sehr zögerlich und nicht wirklich begeistert mit einem Besen bewaffnet in der Tür. Ich schaue mal nach und finde … eine Schabe … oh Mann. Ein Zahnputzglas später war das Vieh entsorgt und es kehrte wieder Ruhe ein.

19.03. Pulau Kecil

Waran

Waran


Frühstück im “Mohsins”. Unspektakulär. French Toast und Scambled Eggs. Dann wollen wir zu Fuß durch den Regenwald zur D’Lagoon, einer kleinen, abgelegenen Bucht im Norden. Allein den Weg zu finden ist schon nicht ganz einfach. Wir müssen hinter dem chinesischen Hotel “Bubu” vorbei an den Hütten Einheimischer und dann die Stromtrasse hinauf zu den Windkraftanlagen. Wir sehen zwei Riesen-Warane, jeder fast so groß wie ein Krokodil, die aber schnell das Weite suchen. Dann bei brütender Morgensonne eine steile, kahle Schneise hinauf, die durch Geröll und grobe Steine ziemlich rutschig ist. Natürlich sind wir doofen Touris mit Flipflops und kurzen Sachen unterwegs – ein Sturz dürfte hier böse Folgen haben. Wir machen daher langsam, immer mal wieder Pause im Schatten und achten auf unseren Kreislauf, der hier gut zu tun hat. Auf halber Strecke bekommen wir Gesellschaft: Eine Amerikanerin mit ihrem etwa sechsjährigen Sohn, die auch nicht so genau weiss wo es lang geht, keinerlei Wasservorräte dabei hat und sich da auch gar keine Gedanken drum macht. Na, die hat Nerven.

Grandios

Grandios


Oben angekommen, werden wir mit einem atemberaubenden Ausblick und einem skurrilen schattigen Plätzchen belohnt: Von einer überdachten Aussichtsplattform gehen steile Treppen im Zickzack den ganzen Berg hinunter bis zu einem halb im Wasser versunkenen Pier – ob es hier wohl runter geht? Wir sind skeptisch und genießen erst mal den leichten Wind und den Schatten. Mutter und Kind umrunden derzeit die Windkraftanlage, da es unten am fernen Ufer nicht wirklich so aussieht, als würde es dort weiter gehen.

Nach einer Weile folgen wir ihnen und finden eine weitere Geröllschneise, die sich bergab zieht – das sieht besser aus. Blöderweise biegt sie nach kurzer Zeit nach Westen ab – der Strand, wo wir hinwollen liegt aber im Osten und im Nordwesten hatte ich so gar nichts auf den Karten entdeckt: Kein Ressort, keine Siedlung – das ist mir zu riskant, im Worst-Case müssen wir das alles wieder zurück und unser Wasser ist schon mehr als halb leer. Plötzlich entdecken wir eine schmale Lücke im flankierenden Regenwald und zwei Bäume tragen eine Schleife aus verblichenen Absperrbändern – ob das eine Markierung ist? Wir schauen uns das genauer an, und tatsächlich – wir finden einen schwach ausgetretenen Pfad und alle zehn Meter eine weitere Markierung an einem Baum. Und nach einer halben Stunde Urwaldtrip in Ungewissheit hören wir endlich einen Generator und landen schließlich am schmalen Strand von D’Lagoon. Hier ist es traumhaft schön, es gibt kalte Drinks und leider nur sehr flaches Wasser. Wir genießen eine Stunde die Ruhe am Strand und lassen uns dann mit dem Boot zurück an den Long Beach bringen, was sich wegen der Wellen als gar nicht so einfach erweist. Mutter und Kind sind im übrigen nicht mehr dort aufgetaucht.

Am Long Beach tragen sie gerade einen Leblosen in den Schatten, der stark mit Sand bedeckt ist – ob er einen Sonnenstich oder die Brandung überschätzt hat, wollen wir allerdings gar nicht erst herausfinden.

Wir essen einen sensationellen Muschelteller mit Dip aus pürierten Zwiebeln, Knoblauch, Koriander und Limettensaft und nehmen uns vor, das unbedingt zu Hause mal auszuprobieren. Abends besuchen uns noch ein kleiner Waran und jede Menge Geckos auf der Veranda.

Meeting Point

Meeting Point


Später treffen wir am Meeting Point ein deutsches Pärchen mit zwei Kids. Hugo (2) bespaßt den ganzen Strand, ist überhaupt nicht menschenscheu und hält seine Eltern ganz schön auf Trab. Damit sie in Ruhe essen können, bieten wir uns an, mal ein halbes Stündchen auf den kleinen Wirbelwind aufzupassen, was uns sehr viel Spaß macht und gerne angenommen wird. Hugo war vorher in Singapur und identifiziert folglich unsere beiden Tiger-Beer Dosen fachlich nicht ganz korrekt aber kinderlogisch als “Singha-Beer”. Klasse.

20.3. Pulau Kecil -> Terengganu

Heute geht es weiter. So schön die Insel ist, die Möglichkeiten sind begrenzt. Wir stehen um 8:00 auf, irgend jemand hat gesagt um 10:00 fahren die Boote. Das entpuppt sich jedoch leider als Fehlinformation und so kommen wir erst um 12:00 los. Natürlich fahren wir wieder voll in den Regen, wenn auch nicht so derbe, wie auf dem Hinweg. Die Koffer bleiben diesmal verschont.

Wir nehmen ein Überlandtaxi für 110RM(25€) das uns in 2h komfortabel nach Kuala Terenganu bringt und uns stressfrei am Hotel absetzt. Zwischendurch gab es noch ein kleines Intermezzo mit einer Kuh, die mal eben über die Straße trottete und unseren Fahrer zu einer Vollbremsung und einem herzhaften Ausweich-Schlenker bei regennasser Straße nötigt.

Irgendwas ist mir auf der Überfahrt wohl ins Auge geflogen, oder ich hab mir den Zug geholt – ich hab ein Gefühl, als hätte ich ein Sandkorn unter dem Lid. Wir duschen, holen Augentropfen und bringen 4kg Wäsche in die Wäscherei. Dann zu Fuß durch Chinatown – cool – wir essen beim Inder, gönnen uns ein Bier beim Chinesen, kaufen Gewürze und eine Sonnenbrille da meine irgendwo verschwunden ist. Irgendwas hab ich doch im Auge – da ist ein schwarzer Punkt auf der Iris. Eine Eigen-OP mit Q-Tip und Brause ist zum Glück efolgreich, zum Glück ist es nichts Ernstes.

Nachdem es von hier wohl doch nicht ohne größeren Umweg in den Taman Negara geht, und Susi aufgrund irgendwelcher Reiseberichte nicht so recht vom Naturpark-Trip überzeugt ist, ändern wir unsere Reisepläne: Es geht morgen weiter nach Kuantan, vielleicht kann man da ja den Fluß hoch oder den Lake Chini besuchen.

Abends bummeln wir nochmal ein bisschen durch die Statd – es regnet schon wieder – kaufen uns endlich mal einen Regenschirm und holen uns schon mal die Bustickets nach Kuantan, damit es morgen keine bösen Überraschunegen gibt. Susi würde gerne noch an die “Chrystal Mosque”, aber ich bin irgendwie ziemlich K.O. vom Tag und so gehen wir nur beim Inder was essen – es ist schon vieder 22:00 und sonst hat schon fast nichts mehr auf.

21.03. Terengganu -> Kuantan

Street Life

Street Life


Wir holen unsere perfekt gereinigte Wäsche, die uns ohne Aufpreis im Express-Service fertiggemacht wurde und entschließen uns, heute mal mit “richtigem” Kaffee im McDonalds am Busbahnhof zu essen. Dabei entdecken wir den “Double Spicy Deluxe Mc”, einen scharfen, knusprigen Chickenburger im “Zinger”-Stil (Anm. d. Red.: das Äquivalent vom Kentucky). Extrem lecker – menno, warum gibt’s den bei uns nicht??? Würde bestimmt gut gehen …

Unser Bus geht erst so um 17:00, also checken wir aus, lagern unser Gepäck und wollen mal die im Loose beworbene Stadtrundfahrt mit dem Bus machen. Wir irren am bezeicheten Ort ein bisschen durch die Gegend und landen schließlich im nahe gelegenen Tourist Office wo man uns eröffnet, die Tour gebe es nicht mehr. Also besuchen wir den “Prinzessinen-Hügel”, der einen netten aber unspektakulären Blick über die Stadt bietet und beobachten aus der Vogelperspektive, wie irgendeine wichtige Persönlichkeit mit Polizeieskorte und großer Begrüßung im Sultanspalast abgeladen wird.

Die angeschlossenen, überdimensionierte Promenaden-Mall ist so verlassen, wie heruntergekommen und wir haben – wie schon ein paar Mal – das Gefühl, hier wurde etwas für Touristen aus dem Boden gestampft, aber nie richtig angenommen. Wir besorgen beim einzigen Schnapsladen in Terengganu, in Chinatown, eine Flasche Mekong (Öffnungszeit: 10-16 Uhr!), die Ostküste ist so konservativ muslimisch, dass man selbst Bier mit der Wünschelrute suchen muss. Chinesische Restaurants sind da die einzige Ausnahme, an der Westküste dagegen bekommt man Alkohol in fast jedem Supermarkt.

Mini World

Mini World


Wir wollen auf jeden Fall noch an die Chrystal Mosque und den Taman Tamadu Islam, eine Art Legoland für Muslime und Interessierte, wo Dutzende von wichtigen muslimischen Gebäuden aus aller Welt im Kleinformat nachgebaut wurden. Wir bekommen einen Fahrer, der uns für 10€ hinfährt, eine Stunde wartet und uns dann wieder zurückbringt. Top. Der Park ist Klasse, mit 10€ Eintritt nicht ganz billig, aber dafür gibt’s Gutscheine für das Restaurant und den Souvenirshop – und wir stellen fest: Wir sind *alleine*. Und zwar wirklich mutterseelenalleine: Ausser ein paar wenigen Angestellten und Arbeitern, die Ausbesserungsarbeiten vornehmen, bzw. eine neue Attraktion bauen ist wirklich kein Mensch auf diesem wunderschönen und hochinteressanten Gelände. Jedes Gebäude ist liebevoll gestaltet und bemalt, überall hängen Erklärungstafeln in englisch, arabisch und malaysisch, in einige wenige kann man sogar hinein bzw. hat darunter ein Mini-Museum mit Austellungsstücken und Videos.

Die Zeit geht viel zu schnell vorbei – wenn man interessiert ist, mindestens 2-3h einplanen – wir überziehen und bringen unserem Fahrer zur Entschädigung ein Eis mit, über das er sich sehr zu freuen scheint. Sein Englisch-Repertoire ist zwar sehr begrenzt, aber der Kerl hatte auf der Hinfahrt schon gute Laune und plappert unentwegt in einem lustigen Mix über Gott und die Welt.

Zurück am Busbahnhof verkürzen wir uns die Wartezeit mit einem weiteren Spicy Deluxe, bespaßen noch ein paar Kinder mit unseren Gummibärchen, die wir immer dabei haben und dann geht’s auch schon los. Um 21:00 sind wir da. Das “Mega-View” direkt am Fluß ist mit 140RM (32€) recht happig, das “Classic” ums Eck mit 120 RM nicht viel billiger. Ansonsten ist hier in der Gegend (bzw. in Kuantan) um die Uhrzeit natürlich der Hund begraben, also ab an die Open-Air Hotelbar und den Abend mit Cocktails beendet.

22.03 Kuantan – Lake Chini

No comment

No comment


Wir frühstücken im Hotel und stellen erneut fest, dass uns Frühstück beim Inder immer noch am ehesten zusagt. Das malaysische/western Frühstück ist nix für uns … Porridge, Rührei ohne Gewürze, lascher Toast, immerhin gibt’s Reis und sowas wie ein Curry, in dem ich aber ein Haar finde und dann erst mal satt bin.

Wir besuchen die Tourist Information und holen uns die Buszeiten nach Lake Chini und Cherating (das ist noch ‘ne Strandoption), aber es regnet schon wieder und so fahren wir direkt mit dem Local Bus 1,5h nach Chini. Ich hab mir für den Weg aus Neugierde ein “Strong Beer” in der Halbliterdose geholt und bin ziemlich erstaunt, dass das schmeckt als hätte jemand gleiche Mengen Bier und Korn gemischt. Ein Blick auf die Rückseite erklärt das: 13% – ui, DAS nenn ich mal strong – für mich aber eher nix. Chini ist nicht etwa nur ein Ort, sondern eine ganze Region, die scheinbar recht dünn besiedelt ist, und so sind wir recht froh, dass der Busfahrer uns anbietet, uns mit seinem Privatwagen für 25RM an den See zu fahren, der auch noch mal 20min weit weg ist. Sonst hätten wir da ziemlich blöde rumgestanden.

Lake Cini

Lake Cini


Am See selbst gibt es nur das Resort – etwas für Leute, die gaaanz viel Ruhe suchen – wir essen eine Kleinigkeit und buchen die “große Tour” – 12 Lakes, River, Orang Asli. Das Wetter hat ein Einsehen, der Regen hört auf, und wir haben eine wunderschöne – und komplett ereignislose – Bootstour ganz für uns alleine. Die einzigen Tiere, die wir sehen, sind irgendwelche Kraniche in gut 500m Entfernung und ein sehr hochfliegender Hornbill (Nashornvogel), den wir nur am Ruf erkennen.

Abends kaufen wir die Tickets nach Melaka, Cherating haben wir aufgrund des miesen Wetter gekippt, das lohnt sich nicht. Eigentlich wollen wir am Fluß essen, dort riecht es jedoch unangenehm und die Auswahl ist auch mal wieder der übliche Einheitsfraß (Nasi Goreng…), also gehen wir zu einem Inder, an dem wir gerade vorbeigelaufen sind: Das “Khalsa Chapati House”. Ein echtes Kleinod: Rajta, Naan, Daal Masala, Chicken Masala, Cola, Tee. Wir schlemmen, bis wirklich nichts mehr reingeht und zahlen gerade mal entspannte 5€ für alles. SO will ich essen!

Bootsfahren macht scheinbar müde und so gehen wir heute mal früh aufs Zimmer.

23.03 Kuantan – Melaka

Melaka

Melaka


Wir frühstücken in Ruhe und tingeln ein bisschen durch die kleine Mall am Busbahnhof, bestaunen die “Non-Halal” Abteilung mit Schweinefleischkonserven, Bier und Schnaps und decken uns bei der Gelegenheit mal wieder mit Mekong ein. Wir besuchen den Local Market gleich nebendran und essen sehr lecker Grilled-Fish, Tintenfisch und Prawns an einem der vielen Straßenrestaurants. Es ist knallvoll, wir quetschen uns irgendwo dazwischen und werden wie schon so oft, erst mal skeptisch-distanziert beäugt. Da wir es uns nicht nehmen lassen, landestypisch mit den Fingern zu essen, tauen allerdings selbst die sonst so reservierten Moslems ein wenig auf, man nickt und lächelt uns freundlich zu, reicht uns Wasser und Servietten.

Street Art

Street Art


Die Busfahrt geht erfreulich flott und recht bequem – wir haben mittlerweile gelernt, dass Susi die Fahrten wesentlich besser verträgt, wenn wir vorne sitzen – und gegen 19:00 sind wir schon in Melaka. Spannend ist, dass der Mindestabstand zum Vordermann in der Regel 1-2m maximal beträgt, das ist für uns Europäer doch recht gewöhnungsbedürftig. Heute sind wir besonder schlau und buchen gleich für Morgen den Super VIP Bus mit vorderen Plätzen. Ein alter Chinese fängt uns am Busbahnhof ab und will uns überreden, doch in sein Hotel “Kota Lodge” zu kommen. Das sieht auf den Fots recht nett aus, wir fahren erst mal mit dem Taxi ins Zentrum und schauen uns die beiden “Heeren” Hotels an, sind aber mit Room Rates von weit über 100RM nicht glücklich. Also doch zum Chinesen. der hat ein schnuckeliges Zimmer mit einem 1x1m Winz-Balkon mit TV und AC für 80RM und einen Bomben-Tip – direkt ums Eck soll ein ganz bekanntes indisches Restaurant sein, das wir unbedingt ausprobieren sollen.

Da ist er bei uns an der richtigen Adresse und so essen wir Prawns Masala, Chicken Kari irgendwas (sauscharf), Reis und spülen das mit zwei Lassi hinunter. Ich will noch ein bisschen durch die Nacht, aber heute ist Susi K.O. und so machen wir noch einen kleinen Verdauungs-Spaziergang an die “Waterfront”, wo ich aus der Ferne ein altes Segelschiff gesehen habe, und lassen es ansonsten für heute gut sein. Hübsches, kleines Nest und eine ganz andere Atmosphäre als an der Ostküste.

24.03 Melaka – Kuala Lumpur

In der Nacht geht die Welt unter – ein mächtiges Gewitter und Regenfälle, dass man die Hand nicht vor Augen sieht. Allerdings vom überdachten Balkon ein sehenswertes Spektakel. Leider hat der alte Chinese in seiner blumigen Beschreibung den kleinen Markt vergessen der sich direkt gegenüber des Hotels befindet und uns ab 5:00 mit Geräuschen aller Art unterhält. Und so sind wir früh wach, frühstücken in einer kleinen Bar Chicken Sandwich und Hummus, die leider ohne jegliche Gewürze zubereitet sind und wollen uns mit der Linie 17 durch den Ort Richtung Portugiesisches Viertel fahren lassen. Die Haltestelle finden wir, dort stehen zwei Busse, “Blue Line” und “Red Line”, deren Fahrer zum Einen wenig englisch sprechen und Zweitens keine Lust zum losfahren haben. Das erfährt man allerdings erst nach mehrmaligem Nachfragen, wir lungern schon eine gute Stunde hier rum und machen Sigtseeing in den umliegenden Gassen und als mir der Kragen platzt und wir zu Fuß irgendwo anders hinwollen biegt ein Bus-Vorkriegsmodell um die Ecke – die 17 ist da. “Medan Portugis” ist hübsch, europäisch, direkt am Meer – und komplett ausgestorben. Hier möchte man echt nicht tot über’m Zaun hängen.

Also zu Fuß den ca. 800m langen Weg zurück an die Hauptstraße. Ein Auto fährt vorbei, hält, kommt zurück – und ein nettes britisches Ehepaar fragt, ob wir nicht bis in die Stadt mitfahren wollen. Das lassen wir uns natürlich nicht zweimal fragen und so bekommen wir eine unterhaltsame, kostenfreie Taxifahrt zurück. Er war britischer Armeeangehöriger, sie ist aus Medan Portugis und sie haben Urlaub und besuchen die Familie. Man setzt uns an der Haupteinkaufsstraße “Jalan Bunga Raya” ab und so können wir noch einen schönen Einkaufsbummel durch Bäckereien, Gewürzhäuser und andere, eher untouritische Geschäfte machen. Wir haben jetzt Lust auf Mittagessen – Muscheln wären fein, aber wo? Wir landen, eher ein bisschen zufällig, im “Eleven”, das von aussen sehr edel und unterkühlt aussieht und innen auch sehr stilvoll eingerichtet ist. Es gibt Bier und wir essen so ziemlich die leckersten Muschelgerichte unserer ganzen Reise. Stark!

Susi möchte noch gerne ins Marinemuseum (das ist das Piratenschiff) und eine Flußfahrt machen. Das Marinemuseum ist eine echt witzige Sache, man läuft im Bauch des nachempfundenen Handelsschiffes herum, so wirklich viele Exponate gibt es nicht, das wird aber durch phantasievolle Dioramen und viele Infotafeln wieder wett gemacht. Anschließend gondeln wir gemütlich mit einem der vielen Touristenboote den Kanal hinauf, an phantasievoll bemalten Häusern vorbei und einem kleinen, aber geschlossenen Fun-Park vorbei – und sehen plötzlich Warane. Zunächst nur einen, als aber das ganze Boot sensibilisiert ist, werden es plötzlich immer mehr. Sie liegen auf Ästen, schwimmen im Wasser – und das alles mitten in der Stadt.

Wieder zurück, holen wir die Koffer und lassen uns zum “Sentral” bringen, wo unser Bus fährt. Wir holen uns beim McD mal wieder Spicy Chicken – lang gibt’s das für uns ja nicht mehr und machen Smalltalk mit einem alten Moslem, der alle Leute anquatscht und sich da scheinbar nur so rumtreibt. Der Bus ist Klasse, zweistöckig und wir sitzen ganz vorne, leider trübt ein nicht abschaltbares Warnsignal mit Intervall-Piepton beim Fahrer die Zwei-Stunden-Fahrt. Wir kommen in einem nagelneuen, chromblitzenden Terminal an, aber wo sind wir? Der Fahrer kann kaum englisch, bedeutet uns nur: “Endstation”, wir haben nicht wirklich die Wahl und entdecken zum Glück, dass es einen schnellen, neuen Shuttle-Bus nach Pudu Raya gibt.

Dort angekommen machen wir ein Blitz-Checkin im Citin und schauen zu, dass wir nach – na? – richtig – Chinatown kommen. Dort ein paar Chicken-Spießchen – so richtig viel Hunger haben wir nicht – noch einen Drink und dann zurück ins Hotel und noch eine Folge CIS (endlich mal wieder ein englischer Sender) vor dem Schlafengehen.

25.03. Kuala Lumpur

Heute wollen wir endlich all die Dinge tun, die für KL noch auf dem Plan stehen. Wir fahren früh zum Chow Kit Market, kaufen da einen “Claypot”, sowie kiloweise Gewürze, die wir mit nach Hause nehmen wollen. Wir frühstücken auch gleich dort, lustige, kleine “Donuts” aus einer Zuckemasse, Murtabak (Currypfannkuchen) und andere Straßenleckereien. Dann mit der Hochbahn zum Megara Tower – heute ist schönes Wetter, da lohnt sich das. Ich brauche ein bisschen, um mich in 400m Höhe mit meiner latenten Höhenangst zu akklimatisieren, kann aber dann die audio-visuelle Führung in vollen Zügen genießen. Der angegliederte Mini-Zoo ist allerdings eher traurig, hier werden “irgendwelche” Tiere (nicht nur heimische) in viel zu kleinen, extrem funktionalen Käfigen gehalten, das muss man wirklich nicht sehen. Witzig ist allerdings die lustige Verfolgungsjagd eines Taxikoordinators nach einem freilebenden Affen, der ihm nach und nach von seinem Pult alle Stifte klaut und – bis auf den Geschädigten – für viel Gelächter sorgt.

Dann zu Fuß zu den Petronas Towers, durch einen Stoff- und Haushaltswarenmarkt mit weiteren leckeren Essensständen, wo man sich z.T so freut, dass wir dort was essen, dass man uns ein wenig mehr oder noch was zum Probieren mitgibt. Wir machen eine kleine Pause im “Bierhaus”, trinken ein völlig überteuertes Bier und einen Cocktail und essen total lecker überbackene Muscheln dazu. Noch ein paar schnelle Fotos an den Towers – für die Sky-Bridge ist um die Zeit natürlich kein Ticket mehr zu bekommen – und dann wieder ins Hotel zum Frischmachen. Wir wollen noch in die Jalan Bukit Bintang zum shoppen und so bummeln wir durch die riesigen Malls mit den kleinen Läden, die oft das komplett gleiche Sortiment anbieten, ich finde ein paar schöne Flip-Flops, Susi ein paar Gürtel, wir stellen aber schnell fest, dass mir die Klamotten und Susi die Schuhe oft schlichtweg zu klein sind – das übliche Asien-Problem.

Wir checken aus, verstauen unser Gepäck, bekommen ein Pfandmärkchen(!!!) und laufen die paar Meter nach Chinatown. Dort isst Susi endlich ihr “Steamboat”, Spießchen mit allen möglichen Leckereien, die in heißem Wasser gekocht weden. Ich halte mich eher an Barbeque und lasse mir die Spieße grillen (Prawns, Chicken, Deer, Pork, Aubergine), was sich im Nachhinein als richtige Entscheidung herausstellt: Normalerweise wird “Steamboat” wohl mit kräftiger Brühe gemacht, mit Wasser ist es einfach nur langweilig. Ich kaufe mir noch ein frisches “Monster Energy” T-Shirt für 4€ für den Heimflug und wir haben viel Spaß mit dem Verkäufer, der so gar nicht verstehen will, dass ich eigentlich eher nur das Logo ohne jegliche Schrift haben möchte: “No way, no writing, people don’t buy”. Wir haben uns im Vorfeld schon ein Taxi bestellt, das uns dann entspannt mit Smalltalk zum Flughafen bringt.

26.03. Kuala Lumpur, Dubai, Frankfurt

Hier geht es auch relativ flott los, zum shoppen gibt’s nachts um zwei am Airport eh nicht viel, wir verkloppen unsere letzten Ringgit am McDonalds und sind schon bald auf dem Weg nach Dubai. Dort noch kurz ein bisschen shoppen im Transit-Duty-Free Bereich und bald sind wir wieder zu Hause.

Fazit:

Malaysia ist schön, hat tolle Inseln und Strände, eine Flora und Fauna, die man mal gesehen haben muss und wenn man erst mal verstanden hat, wo, wie, was funktioniert, klappt eigentlich alles recht gut. Die Zimmerpreise und Lebenhaltungskosten sind an einigen Stellen jedoch deutlich höher als ein vergleichbares Angebot in Indien und Vietnam. Für uns ist es an vielen Stellen ein bisschen zu konservativ muslimisch, was sich in weniger offenen (oder kontaktfreudigen) Menschen, einer eher ungewohnten Kleiderordnung (wenn man nicht blöd angeschaut werden will) und einer kleinen Einschränkung des kulinarischen Angebotes äußert. Bitte nicht falsch verstehen, wir haben SEHR freundliche, hilfsbereite und nette Muslime getroffen, aber der Gesamteindruck ist eher der, dass “man” sich lieber von den Touristen fernhält und sie eher skeptisch beäugt.

Das Essensangebot ist – verglichen mit Südindien, Vietnam, selbst China – leider an vielen Stellen recht eintönig (Nasi Goreng, Nasi Lemak, Roti Canai, Mee Hoon …), das beste Essen haben wir unseres Erachtens bei den Indern (durchweg!) und am Meeting Point auf Pulau Kecil genossen, aber das ist sicher Geschmackssache. Irritiert waren wir von den doch recht eingeschränkten Reisemöglichkeiten, die Bus-Infrastruktur und die Überlandtaxis sind recht flächendeckend vertreten, aber Bahn- und insbesondere Flussreisen scheinen in Malaysia (bis auf die Hauptstrecke von Singapur nach Thailand) noch nicht wirklich verbreitet zu sein. Das kennen wir von Indien ganz anders.

Leider hat uns der Monsoon doch noch so ein paar Restgrüße hinterlassen, was sich zum einen (angenehmerweise) in einer recht moderaten Temperatur von um die 30 Grad, zum anderen jedoch in kräftigen Regenfällen zeigte. Oft hatten wir das Gefühl, das man sich an beliebten Orten “redlich bemüht” touristische Highlights zu schaffen, die aber leider an vielen Stellen nicht so recht anzukommen scheinen. Vielleicht liegt es daran, dass wir in der Vorsaison unterwegs waren, ich kann es nicht sagen. Die prunkvollen asiatischen Tempel, die wir aus den anderen asiatischen Ländern kannten, findet man eher selten, viel häufiger sieht man die prächtigen Moscheeen, die einem hin und wieder einen Eindruck von “Tausendundeiner Nacht” vermitteln – den wir aber hies so gar nicht erwartet hatten.

Im Klartext, wir hatten einen sehr schönen Urlaub, es gibt – für uns – jedoch spannendere Länder.

Categories: Reisen

5 Responses so far.


  1. Ralph says:

    Der Anfang klingt ja vielversprechend. Aber hättest Du das nicht in Etappen veröffentlichen können? Das kriegt man ja in 1 Runde nicht gelesen… Und hast Du den Herrscher von Megara auch getroffen?

    • admin says:

      Ist dann so blöd auszudrucken … sowas nervt mich immer bei anderen Reiseberichten …

  2. Ralph says:

    Internetdrucker? Oha. Das ist also Deine Zielgruppe. Das lesen hat trotzdem Spaß gemacht.

  3. enjoyares says:

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