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Dass nach einem Sturm Beeinträchtigungen des Zugverkehrs auftreten, ist zu erwarten und akzeptabel. Nicht akzeptabel ist jedoch, wie die Bahn, respektive der RMV mit diesen Einschränkungen kommunikativ umgeht. Da wird gelogen, verzögert, ausgesessen, dass sich die Balken biegen.

Heute Morgen am Wiesbadener Bahnhof: Der Regionalexpress nach Frankfurt steht am Gleis wie jeden Morgen. Definierte Abfahrtzeit, keine Verzögerung angekündigt. Nachdem die Abfahrtszeit bereits um fünf Minuten überschritten ist, kommt die Ansage: “Verehrte Fahrgäste, wegen Störungen im Betriebsablauf und Sturmschäden kommt es zu einer Verzögerung von wenigen Augenblicken”. Erste Verwirrung macht sich breit – wenige Augenblicke? Wir sind bereits fünf Minuten zu spät und wenn es sich wirklich um Sturmschäden handelt, wie sollen diese denn in wenigen Augenblicken beseitigt sein? Weitere fünf Minuten später muss die Bahn blank ziehen: “Wegen Personalmangels fällt dieser Zug aus. Wir bitten um Ihr Verständnis”. Aha, das ist also der wahre Grund – und bitte haben Sie Verständnis, dass wir Sie vera… haben. Nein, liebe Bahn, dafür habe ich (und viele meiner Mitfahrer) definitiv KEIN Verständnis. Wir lassen uns nämlich nicht gerne für dumm verkaufen.

Warum denn nicht gleich die Wahrheit, pünktlich ein paar Minuten vor Abfahrt? “Sehr verehrte Fahrgäste, aufgrund von Umplanungen durch Sturmschäden ist unser Personal noch nicht vor Ort. Es kann nicht gewährleistet werden, dass und ob dieser Zug pünktlich abfährt.” Das wäre ehrlich, rechtzeitig und würde bei den Fahrgästen mit Sicherheit zu weniger Verärgerung führen.

Zu allem Überfluß fährt fünf Minuten später derselbe Zug ohne Fahrgäste mit unbekanntem Ziel vom Gleis. Mag sein, dass es dafür eine plausible Erklärung gibt, Irritiation erzeugt das trotzdem …

Zum Glück ist die S-Bahn nach Frankfurt ebenfalls verspätet, so kann man doch noch umsteigen – im Normalbetrieb wäre sie bereits weg gewesen. Dann der nächste Hammer – NACH der Abfahrt eine Durchsage: “Verehrte Fahrgäste, aufgrund von Streckenschäden fährt diese S-Bahn nur bis Offenbach”. Die Umsitzenden sind genauso fassungslos wie ich. Ist es wirklich so schwer, seine Fahrgäste VOR der Fahrt über solch nebensächliche Details aufzuklären? Zugegeben, die meisten wären ohnehin nach Frankfurt oder Offenbach gefahren und hätten versucht, von dort weiter zu kommen. Aber vielleicht hätte sich dennoch der Eine oder Andere entschlossen, spontan einen Tag Homeoffice einzulegen.

Liebe Deutsche Bahn und alle anderen Verkehrsbetriebe. Lernt doch bitte endlich mal, dass man seine Kunden nicht für blöd verkauft und dass man Probleme in den meisten Fällen nicht aussitzen kann. Fehler und Verzögerungen können vorkommen. Alles was wir Fahrgäste uns wünschen, ist rechtzeitig und ehrlich informiert zu werden, damit wir unter Kenntnis der tatsächlichen Lage unsere Weiterreise planen können. Ist das wirklich zuviel verlangt?

Categories: Nörgeleien, Reisen

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